Als Anbieter eines Zeiterfassungssystems werden wir oft gefragt: "Warum bietet 9to5.cloud keine GPS-Zeiterfassung an?"
Eine berechtigte Frage! Schließlich klingt die Idee verlockend: Arbeitszeiten erfassen und gleichzeitig sehen, wo sich die Mitarbeiter gerade befinden. Für Arbeitgeber mag das hilfreich erscheinen, etwa zur besseren Planung oder Kontrolle, ob ein Auftrag länger dauerte als geplant.
Nach sorgfältiger Überlegung haben wir uns bewusst dagegen entschieden. Hier sind unsere wichtigsten Gründe:
Datenschutz - ein sensibles Thema
GPS-Zeiterfassung erfasst personenbezogene Daten, wie etwa Standortinformationen, die nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Mitarbeiters erhoben werden dürfen. Auch wenn die Daten offiziell nur der Zeiterfassung dienen sollen, birgt ihre Erhebung datenschutzrechtliche Risiken.
Technische Herausforderungen und mögliche Manipulationen
GPS ist nicht immer verlässlich. Es kann absichtlich deaktiviert oder durch technische Probleme gestört werden. Kein Netz bedeutet keine Standortermittlung. Auch alltägliche Probleme wie ein leeres Handy, ein vergessenes Gerät oder Akkuausfälle führen zu Erfassungslücken. Außerdem lassen sich GPS-Daten manipulieren, und selbst wenn alles reibungslos funktioniert, sind die Standortdaten oft ungenau oder verzögert.
Vertrauen statt Kontrolle
Die ständige Standortüberwachung per GPS kann bei Mitarbeitern ein Gefühl des Misstrauens erzeugen. Dies kann das Arbeitsklima verschlechtern und die Motivation beeinträchtigen.
Unser Ansatz: Transparenz und Selbstbestimmung
Wir bei 9to5.cloud setzen stattdessen auf Methoden, die den Mitarbeitern mehr Kontrolle über ihre eigenen Daten geben, ohne das Gefühl von Kontrolle zu haben. Letztendlich muss jedes Unternehmen selbst entscheiden, ob GPS-Zeiterfassung sinnvoll ist. Dabei sollte stets ein ausgewogener Interessenausgleich zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmern im Fokus stehen.